Intelligente Fahrradschlösser lassen sich per App öffnen

Die Elektronik und die weltweite Vernetzung dringen in immer mehr Bereiche unseres täglichen Lebens ein. Denkt man an ein Fahrradschloss so denkt man eher an Metall, Ketten, Schließzylinder oder Schlüssel anstatt an Smartphone und Social Sharing. Aber das ändert sich gerade, das zeigen zwei aktuelle Entwicklungen aus England und den USA.

BitLock

BitLock ist ein Startup aus San Francisco und entwickelt eines der ersten Fahrradschlösser, das über das Smartphone geöffnet wird. Es besteht aus einem Bügelschloss mit einem 12 mm starkem Bügel aus schneidefestem Stahl. Die Elektronik ist wasserdicht im Zylinder verbaut und wird von einer leistungsstarken Batterie gespeist, die ca. 10.000 Schließvorgänge oder 5 Jahre halten soll.

Nachdem das Schloss mit der App über Bluetooth verbunden ist, muss man lediglich in die Nähe des Schlosses mit dem Handy in der Tasche kommen. Das Schloss erkennt den Benutzer und lässt sich per Knopfdruck öffnen. Man kann es auch über die App öffnen.

Die App speichert außerdem den Standort des Fahrrades über GPS, so dass man immer wieder zu ihm zurück findet. Desweiteren zeigt die App auch rechtzeitig an, wenn die Ladung der Batterie am zur Neige geht und ausgetauscht werden muss.

Das revolutionäre an diesem Schloss ist, dass man über diese Technik sein Fahrrad mit anderen teilen kann. Man kann andere zu Nutzergruppen einladen, die dann mit ihrem Smartphone das Schloss öffnen können. Wo das Fahrrad steht, kann über GPS lokalisiert werden. So lässt sich ein privates Bike-Sharing mit diesem Schloss organisieren.

Finanziert wird das Projekt über die Crowd Funding Plattform Kickstarter. Der zuküntige Verkaufspreis des Schlosses beträgt 140 US$.
Kurz vor Schluss der Bieterphase am 14.11.2013 hat das Projekt die nötigen Investitionen von 120.000 US$ bereits eingesammelt.

Lock8 – Smart-Lock mit Alarmanlage

LOCK8Lock8 verfolgt ein ähnliches Konzept. Die Entwickler aus Großbritannien verknüpfen moderne GPS Technologie, Smartphone, Alarmanlage und ein Kabelschloss in ihrem Konzept “Lock and Locate” (Abschließen und Lokalisieren), kurz Lock8.

Auch hier gibt es keinen Schlüssel. Das Schloss wird über das Smartphone auf- und zugeschlossen. Das Kabel ist verdrahtet und löst bei einem Diebstahlversuch einen akustischen Alarm sowie eine Benachrichtigung aufs Smartphone aus. Sensoren erkennen Aufbruchversuche mit Gewalt (Flex, Bohrer oder Bolzenschneider) und sogar über einen Temperaturfühler Versuche, durch Erhitzen oder Vereisen das Schloss aufzubrechen. Über die App lassen sich auch andere einladen, die bei einem Diebstahlversuch alarmiert werden.

Die Basis des Schlosses ist am Rahmen befestigt und enthält ein GPS-Modul, über das man das Fahrrad stets orten kann, selbst wenn es dem Dieb gelungen ist, das Fahrrad zu entwenden. Die benötigte Energie für die Elektronik zieht das Lock8 aus einem integrierten Akku, der beim Fahren über Induktion aufgeladen wird.

Auch diese App bietet dem Besitzer die Möglichkeit, sein Rad an andere zu verleihen oder sogar zu vermieten.

Dieses Projekt wird ebenfalls über Kickstarter finanziert. Mitte November 2013 sind bereits £ 45.000 der benötigten £ 50.000 zusammen gekommen.